Besonderheiten des ergotherapeutischen Therapieansatzes
Die Körperwahrnehmung ist eine der wichtigsten, elementaren Fähigkeiten des Menschen, um zu existieren und zu überleben. Sie ist nicht nur die Grundlage für die Entwicklung seiner kognitiven und emotionalen Fähigkeiten, sondern auch für den ergotherapeutischen Ansatz bei der Behandlung demenziell erkrankter Menschen. Körperwahrnehmung entsteht aus dem Zusammenspiel der Aufnahme von Reizen aus Umwelt und Körper und ihre Verarbeitung im Gehirn.
Durch schwere neurologische Störungen kommt es bei fast allen zerebralen Erkrankungen zu Einbußen in diesem Bereich – auch bei fortschreitender demenzieller Erkrankung. Solche Einbußen können langfristig zu schwerer Immobilität führen. Sinnesreize sind die Grundlage für das Funktionieren sämtlicher neurophysiologischer Prozesse. ( Aus: www.demergo.de)
Die Hände spielen beim Menschen eine ganz wichtige Rolle. Über sie können wir Informationen für unseren Körper erhalten, aber auch „be-greifen“. Im mittleren Stadium der Demenzerkrankung können wir den verstärkten Einsatz der Hände beobachten. Die Kranken wischen über Flächen, sie nesteln, sie reiben die Hände aneinander und führen noch viele andere Bewegungen mit den Händen aus. Im schweren Stadium schließen sich die Hände immer mehr und es kann zu Kontrakturen kommen. Das kann man zum großen Teil durch vorbeugende Maßnahmen verhindern.
Im schweren Stadium der Demenzerkrankung kommt es fast immer zu Problemen in der Nahrungsaufnahme. Auch hier können ergotherapeutische Maßnahmen helfen. Es muss genau beobachtet werden, warum ein demenzkranker Mensch nicht isst oder essen will. Es gibt hierfür viele Ursachen. Ganz häufig aber steht auch dabei das Defizit in der Wahrnehmung im Vordergrund. Hier kann man z.B. über Führen in Anlehnung an das Konzept von Frau Affolter Hilfestellung geben.